Erfolgreicher Abschluss des Warstartshere-Camps in Sachsen-Anhalt

Das antimilitaristische Camp gegen das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) Altmark in Sachsen-Anhalt vom 12.-17. September 2012 endete nach einem erfolgreichen Aktionstag gegen das GÜZ.

Alle Bundeswehr-Soldat_innen, die in einen Auslandseinsatz geschickt werden, müssen sich im GÜZ einem in der Regel zweiwöchigen Kampftraining unterziehen. Samt Ausrüstung werden sie zum GÜZ verfrachtet, hier üben sie mit Laserwaffen, Rauchbomben und Kunstblut Krieg. Inmitten der riesigen Heidelandschaft des GÜZ wird ab 2012 eine moderne Großstadt nachgebaut: Schnöggersburg hat eine U-Bahn, einen Flughafen, eine Innen- und Altstadt, Plattenbauten, Wohnhäuser, Industrie- und Elendsviertel. “Diese Stadt könnte überall auf der Welt stehen” (Oberst Michael Matz, Leiter des GÜZ)

Trotz der angekündigten 1000 Polizist_innen der Länder und des Bundes sowie deren Hubschraubern, Wasserwerfern, militärischen Sicherheitskräften wie Feldjäger_innen waren sie nicht in der Lage das GÜZ vor dem Betreten durch Aktivist_innen zu sichern.

Um die Mittagszeit herum, ca. gegen 11.40h gelang es einer ersten Gruppe den Feuerwehrturm,, der auf dem GÜZ liegt zu erklettern, rosa Farba und Plakate anzubringen.

In Born, südlich von Letzlingen wurde das Biwak-Süd pink eingefärbt, Parolen wie z.B. „War starts here“, „Soldat_innen sind Mörder_innen“ wurden angebracht. Das Blockhaus am Zeltlager wurde ebenfals markiert und zeitweise besetzt.

Zahlreiche Gebäude und Einrichtungen, die quer über das GÜZ verstreut liegen, wurden mit Parolen verziert, mit Farbe eingedeckt und Hinweisschilder auf militärischen Sicherheitsbereich, überklebt, besprüht und entfernt. Mit Helium gefüllte Luftballons an denen sich Alu-Matten befanden, wurden über dem GÜZ dem Himmel übergeben um die Übungslaser zu stören.

Erfreulich war auch, dass Aktivist_innen der BI-Offene Heide am Aktionstag teilnahmen und pflanzten einen Ginko Baum auf dem GÜZ-Gelände. Die Friedens-Musikgruppe „Lebenslaute“ gelang es ein Quintett auf dem GÜZ zu spielen.

Eine weitere Großgruppe stolperte sozusagen in ein laufendes Manöver. Die sich dort befindlichen Panzer wurden teilweise besprüht und mit rosa Farbe beworfen.

Die anwesenden Soldat_innen zückten ihre Gewehre und zielten auf die Aktivist_innen.

Nach Wahrnehmung der sich dort befindlichen Aktivist_innen brachen die Bundeswehreinheiten ihren Übnungsbetrieb nicht ab, sondern intergrierten das vorgefundene Szenario in ihre Übungen und setzten Hubschrauber und Feldjäger_innen gegen die Aktivist_innen ein.

Angesichts der zahlreichen Aktionen wirkt es ein wenig befremdlich, dass Polizei und Militär nach wie vor verlauten lassen, dass der Manöver und Übungsbetrieb auf dem GÜZ nicht gestört wurde.

Die Festnahmen wurden von den Feldhägern mit gezogener Waffe durchgeführt und bei einigen Personen auch auf den Kopf gezielt. „Die schikanösen Polizeikontrollen, wie das Ausziehen bis auf die Unterhose, die massiven Personalienfeststellungen sowie die daraus resultierende Datenmenge und die unter generaverdacht gestellten Teilnehmer_innen der angemeldeten Kundgebung nahe der Kommandozentrale müssen im nachhinein noch von unseren Anwält_innen juristisch geprüft und beleuchtet werden.“ führt Thorsten Grabert weiter aus.

For more information in several languages on the antimilitarist Warstartshere Camp click warstartsherecamp.org