Stellungnahme zur Ankündigung der FLTI*-Party am 8.3.14
Wir, einige Menschen aus der “New Yorck im Bethanien – Raum emanzipatorischer Projekte”, sind nicht einverstanden mit Teilen der Einladung zur FLTI*-Party am 8.März 2014 in der New Yorck im Bethanien, wie sie auf der facebook – Seite von take back the night und auf einem Flyer über einige Mailinglisten angekündigt wurde.
Dort steht:
“Dreads, ‘Iros’ und Tunel an weißen Menschen sind kulturelle Aneignung, die Rassismus reproduziert (…) ‘Palitücher’ (Kaffiyehs) sind kulturelle Symbole mit verschiedenen Bedeutungen. Speziell im deutschen Kontext(und von weißen Deutschx getragen) ist diese Symbolik von der des Antisemitismus schwer zu trennen.”
Die New Yorck ist ein offener, linksradikaler/autonom/anarchistischer emanzipatorischer Freiraum. Aus unserer Sicht produzieren die zitierten Textabschnitte Ausschlüsse und setzen einen Schlusspunkt vor Diskussionen innerhalb der linken Szenen, die wir wichtig finden und die geführt werden sollten. Durch den Text der Ankündigung von take back the night wird der Raum für solche Diskussonen geschlossen, anstatt ihn solidarisch zu eröffnen. Das führt unserer Meinung unter anderem auch dazu, dass sich durch die Stigmatisierung (damit meinen wir, die ausschließlich so definierte in Bezug auf den deutschen Kontext zu lesende Verbindung) von Dreadlocks, Shaved Sides/Rasierten Hälften und Tunels mit Rassismus und der Keffiyeh / “Palituch” mit Antisemitismus einige FLTI* aus der Newyorck und andere, die den 8. März feiern wollen, ausgeschlossen fühlen. Wir haben aus diesem Grund die Veranstalter_*innen gebeten, diese implizite Ausladung aus der Ankündigung für die Party rauszunehmen und möchten klar stellen, dass auch Menschen mit Dreads, Shaved Sides/Rasierten Hälften, Tunels und Keffiyeh in der New Yorck im Bethanien willkommen sind. Jegliche Diskussion über Rassismen, kulturelle Aneignung nehmen wir ernst und finden wir wichtig und dafür stellen wir auch den Raum der New Yorck im Bethanien zur Verfügung, um sich dort darüber auseinanderzusetzen. Und selbstverständlich wollen wir auch, dass sich alle wohl fühlen können auf der Party und dass keine Person sich verletzt fühlt.
Berlin, 7.März 2014
Einige Menschen aus der New Yorck im Bethanien