Anarchistische Infocafé
Montag, 24.1.2022 / 20:00 Uhr
Rebellion in Chile: Informations- und Diskussionsveranstaltung zum aktuellen Prozess der sozialen Kämpfe in Chile.
Mit einer Compañera von dort.
Spätestens mit den heftigen Protesten gegen eine Preiserhöhung im öffentlichen Transport, die 2019 die Hauptstadt Santiago erschütterte und sich ausweitete waren hoffnungsvolle Blicke weltweit auf Chile gerichtet. Der breite Widerstand richtete sich auch gegen das Erbe einer 17 jährigen Diktatur und dessen neoliberalem Vermächtnis.
Es waren Menschen aus allen Ecken und Enden, mit einer reichen Tradition an Organisationsformen, die ihren Widerstand für ein würdiges Leben auf die Straße getragen haben. Es waren erfahrene militante Aktivist*innen, Anarchist*innen und junge Entschlossene, die die Demonstrationen vor den dezidierten und brutalen Angriffen der chilenischen Repressionsorgane verteidigt haben. Auch die Mapuche, native Bevölkerung Chiles, kämpfen seit der Conquista. In den letzten Jahrzehnten richtete sich ihr Kampf gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage durch Großprojekte vorwiegend ausländischen Kapitals und den Rassismus des chilenischen Staates.
Der in Folter geschulte Repressionsapparat, schlug mit großer Härte auf die Rebellierenden zurück. Über 40 Menschen kamen im Rahmen dieser Auseinandersetzungen ums Leben, einige wurden gezielt vergewaltigt und getötet. Um die 500 Menschen wurde von der chilenischen Militärpolizei gezielt ins Gesicht geschossen, was unzählige schwere Augenverletzungen, halbseitiges und auch gänzliches Erblinden zur Folge hatte.
Seitdem hat sich viel getan…
Wir bekommen also einen vielfältigen Einblick über die verschiedenen Kämpfe der Zivilgesellschaft, auch von queeren und anarchistischen Gruppen, von der Solidarität mit den Gefangenen, von dem Kampf der Mapuche um Land und Wasser. Und wir stellen uns die Frage, wie eine so starke Bewegung Militär, Polizei und deren patriarchale Gewalt abwehren kann.
Mit einem künstlerischen Intro, einer Butoh-Tanz-Performance: „En bosque de ancestros“ („Im Wald der Ahn*innen“), danach Impulsvideos und Austausch; Übersetzung vom Spanischen ins Deutsche.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes Essen für Alle auf Spendenbasis.
• Bringt Masken mit und achtet auf Abstand!