Sinema Jazeera
Dienstag, 16.1.2018 / ab 20:00 Uhr
“Eine respektable Familie – Yek khanevadeh-e mohtaram”
Iran 2012,
Regie: Massoud Bakhshi, farsi. mit dt. UT, 87 Minuten
Ein Mann wird auf dem Weg zum Flughafen aus dem Taxi heraus entführt und verschleppt.
Der Mann ist Arash Saafi, Gastprofessor an der Universität Shiraz. Nach 22 Jahren im Westen ist er für ein Semester in den Iran zurückgekehrt. Doch bald stellt sich heraus, dass niemand an seinen kritischen Schriften interessiert ist. Frustriert kündigt er seine Rückkehr nach Paris an. Aber mit seiner Ausreise gibt es plötzlich Probleme.
In Rückblenden entspinnt sich ein Familiendrama: Der ältere Bruder ist im Iran-Irak-Krieg gefallen. Der Vater weist die trauernde Mutter in die Psychiatrie ein und lebt mit seiner Zweitfrau und dem gemeinsamen Sohn Jafar in Teheran. Eines Tages steht Hamed, der Sohn Jafars, vor der Tür und holt Arash ab, damit dieser seinem todkranken Vater die letzte Ehre erweist …
In meisterhafter Verschränkung der Zeitebenen und der Genres zeichnet Massoud Bakhshi ein düsteres Bild des heutigen Iran, der die Erinnerung an den Iran-Irak-Krieg nicht abschütteln kann.
Der Film ist auch eine Reflexion über Gewalt und Politik, Korruption und Doppelleben und führt direkt hinein in die Demonstrationen von 2009 und deren Forderungen nach gesellschaftlicher Veränderung.
Der Tresen ist ab 19.30 Uhr offen, mit veganen Schnittchen und Knabbereien. Eintritt: Spende.