Anarchistische Infocafé Montag, 9.3.2020 / 20:00 Uhr


Infoveranstaltung
Die 3 von der Parkbank – Mitten im Prozess



Seit Anfang Juli sitzen zwei Menschen in Untersuchungshaft im Knast Holstenglacis in Hamburg. Zusammen mit einer weiteren Person wurden sie in der Nacht auf den 08.07.2019 von der Parkbank weg festgenommen. Vorgeworfen wird Ihnen laut Presse das Mitführen brennbarer Flüssigkeiten und die Vorbereitung von Brandstiftungen.
Der Prozess gegen die drei hat im Januar begonnen, die erste Hälfte der bisher angekündigten Termine ist rum.
Wir freuen uns von den Prozessen, dem Drumherum, der Solidarität und natürlich den drei Gefährt*innen im Knast und außerhalb zu hören. Wir spekulieren nicht mit bei den “Tatkonstrukten” des Staates, sondern auf Einblicke in die Arbeit von Bullen, Staatsschutz und Justiz sowie die Stärke, die wir aus den Auseinandersetzungen der Freund*innen in Hamburg ziehen können.
Mehr Infos zu den drei findet ihr hier:

https://parkbanksolidarity.blackblogs.org

• Wer Lust hat kann gerne ab 17:30 Uhr zum Gemüseschnippeln kommen.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes! Essen für Alle auf Spendenbasis.


					

Sinema Jazeera Dienstag, 3.3.2020 / ab 20:00 Uhr

“Al-Farika – The Band”
Dokumentarfilm
Irak 2017
Regie: Albaqer Jaafar
Arabisch mit engl. UT
67 Min.

Al-Farika erzählt die Geschichte der Musikgruppe „The Dream“, deren großer Traum es ist, in „der Stadt“ ein Konzert zu geben. „Die Sta dt“, die als konservativ geltende Bagdader Vorstadt „Sadr-City“, wird von radikalen Milizen kontrolliert – Musik zu spielen ist verboten und der Traum des Konzerts lebensgefährlich. Der Film begleitet die 6 Bandmitglieder in ihrem Alltag und zeigt somit die Lebensrealität zwischen Angst und Träumen in der Zeit nach dem Sturz Saddam Husseins im Irakkrieg 2003 und dem Überfall durch Daesh (sogenannnter Islamischer Staat) 2014.
Die Dokumentation zeigt die widersprüchlichen Realitäten im Irak, die Hintergrund der seit Oktober 2019 anhaltenden Proteste sind.
Der Regisseur Albaqer Jaafar gehört einer neuen Generation junger irakischer Filmemacher*innen an, die die Proteste unterstützen und Al-Farika war einer der ersten Filme, die auf dem besetzten Tahrir Platz in Bagdad gezeigt wurden.
Anschliessend diskutieren wir mit Ansar über den Film und die derzeitigen Massenproteste im Irak. Sie ist mit dem Filmemacher befreundet und besuchte im November die Proteste in Bagdad und anderen irakischen Städten.

• Der Tresen ist ab 19.30 Uhr offen, mit veganen Schnittchen und Knabbereien.
• Eintritt: Spende

“Al-Farika – The Band”
tells the story of the music band “The Dream” whose big dream it is to perform a concert in “the city”. “The city” is the densely populated suburb of Baghdad, “Sadr-City”, wich is regarded as really conservative. It´s controlled by radical militias and playing music is banned- meaning that the dream of performing a concert there is life threatening. The film accompanies the 6 band members in their everyday lives and through this shows the life realities between the state of fear and dreams in the time after Saddam Hussein’s regime was overthrown in the 2003 Iraq war and the aggression of Daesh (so called Islamic State) on Iraq 2014. The film shows Iraqi realities in their contradictions- understanding this, forms an important background to understand the current protests lasting since October 2019.

The director Albaqer Jaafar belongs to a new generation of young Iraqi film makers who support the protests and Al-Farika was one of the first movies shown on the squatted Tahrir Square in Baghdad.

After the screening we will discuss the film and the current mass protests in Iraq with Ansar, a friend of the director, who visited the protests in Baghdad and other Iraqi cities last November.

Anarchistische Infocafé Montag, 24.2.2020 / 20:00 Uhr

LESUNG mit Lara Ledwa
Mit schwulen Lesbengrüssen
Das Lesbische Aktionszentrum Westberlin (LAZ)



Die Genderwissenschaftlerin Lara Ledwa hat die Ordnerregale zum LAZ – einer der ersten Lesbengruppen in der BRD – im Spinnboden Lesbenarchiv durchforstet und entstanden ist ein Buch, welches aus queer-theoretischer Perspektive die lesbisch_feministischen_antikapitalistischen Politiken des LAZ in den 1970er Jahren würdigt und auf Potenziale sowie Problemstellungen für gegenwärtigen Aktivismus hin befragt.

(Buchherausgabe im Psychosozaial Verlag, 2019)

• Wer Lust hat kann gerne ab 17:30 Uhr zum Gemüseschnippeln kommen.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes! Essen für Alle auf Spendenbasis.

Anarchistische Infocafé
Montag, 10.2.2020 / 20:00 Uhr

Input & Diskussion von anarchist black cross – abc berlin
zum Anarchist Defend Fund (ADF)


Nach einem kurzen Input wollen Freund*innen von abc berlin gemeinsam mit euch darüber diskutieren, welche Rolle der ADF in unserem Umgang mit Repression spielen kann.
Könnte der Fond eine Alternative zur Roten Hilfe darstellen? Oder einen Rahmen bieten, in dem wir Anti-Rep-Arbeit und Solidarität international umsetzen können? Kann die Verteilung von Geldern über Landesgrenzen hinweg, eine Grundlage für neue Vernetzung und Organisierung bieten? Oder steht sie ihr gar im Weg?


• Wer Lust hat kann gerne ab 17:30 Uhr zum Gemüseschnippeln kommen.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes! Essen für Alle auf Spendenbasis.

Sinema Jazeera
Dienstag, 4.2.2020 / ab 20:00 Uhr



“My Marlon and Brando / Gitmek: Benim Marlon ve Brandom”

Roadmovie, Türkei 2008 , Regie: Huseyin Karabey türkisch/ engl. mit dt. UT
92 Minuten

Die wahre Geschichte einer Liebe zwischen den Fronten des Irakkrieges: Die Schauspielerin Ayça Damgaci führt von Istanbul aus eine Fernbeziehung mit dem kurdischen Kollegen Hama Ali Khan, dem irakischen B-Movie- und Superman-Darstelller, den sie bei einem Dreh kennengelernt hat.
   Über Telefongespräche und Hama Alis Liebes-Videobotschaften führen sie mehr als drei Jahre lang eine Beziehung über die Grenzen hinweg, bis die USA in den Irak einmarschieren und das Land in Gewalt versinkt.
   Als der Krieg beginnt, beschließt sie, lieber bei ihm sein zu wollen und unternimmt eine mühsame Reise durch Kurdistan, die sie im Taxi über den Irak bis in den Iran führt. Sie wartet überall dort, wo auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass er die Landesgrenze überschreiten kann, um zu ihr zu gelangen. . .

• Der Tresen ist ab 19.30 Uhr offen, mit veganen Schnittchen und Knabbereien.
• Eintritt: Spende

27.Januar 2020, 20.15 h Anarchistisches Infocafé + Kollektivbibliothek

Οι Παρτιζάνοι των Αθηνών

The partisans of Athens

(2018, 72 min, Greece), greek with english subtitles/

Xenofon Vardaros + Yannis Xydas.

Diese Film-Dokumentation zeigt die Geschichten von 14 Menschen während der Nazi-Besetzung Griechenlands. Auf Grundlage der Erinnerung von vierzehn Menschen an die Zeit des 2. Weltkriegs in Athen, entstand ein Film über das kollektive Gedächtnis, den Kampf eines Volkes gegen italienische Faschisten, deutsche Nazis und ihre griechischen Kollaborateure.

Augenzeugenberichte veranschaulichen den antifaschistischen Kampf der Athener von der Zeit der grossen Hungersnot 1941-42 bis zur Befreiung Athens.

Der Film fand grosse Beachtung auf dem Workers Unite Film Festival 2018 in New York City. Er besticht durch seltenes Archivmaterial, dem vibrierenden Sound der griechischen Indie-Gruppe drog_A_tek

The Partisans of Athens is a new documentary about the Resistance during the Nazi Occupation of Athens (1941-1944). Fourteen people recall memories from that period.

The film is about collective memory, about an entire people’s struggle against Italian Fascists, German Nazis, and their Greek collaborators. Based on the testimonials of those who took part in the resistance, The Partisans of Athens sheds light on stories of struggle from the period of the great famine of 1941-42 to the liberation of Athens.

The 14 protagonists create a mosaic of experiences, struggles, and expectations of men and women who chose to stand against defeatism and collaboration with Nazism. Including rare archival material, the original music score of drog_A_tek and footage of historic neighborhoods in today’s Athens.

19.30 h Food (Küfa) – very nice.

Sinema Jazeera Dienstag, 21.1.2020 / ab 20:00 Uhr

Silvered Water / Ma’a al-Fidda – Syrien 2014
Dokumentarfilm von Wiam Simav Bedirxan, 1001 Syrer*innen und Ossama Mohammed
Musik: Noma Omran. arab. mit dt. UT, 92 Minuten

Als der Arabische Frühling im Februar 2011 auch in Syrien anbrach, dauerte es, bis die Bilder der Aufstände die internationalen Medien erreichten. Ausländischen Journalist*innen wurde das Betreten des Landes verboten, die Arbeit ihrer syrischen Kolleg*innen wurde zensiert. So waren es vor allem Amateur*innen, die die Vorgänge in Syrien dokumentierten. Sie filmten mit kleinen Digitalkameras und Handys und verbreiteten die Videos über YouTube und Facebook.
Für diesen Film reihte der Regisseur, der seit Mai 2011 im Exil lebt, unzählige dieser Aufnahmen aneinander und erzählt so den Verlauf der Revolution: von einem friedlichen Aufstand hin zu einem Bürgerkrieg. Die Bilder zeigen Demonstrationen, Straßenschlachten, Folterungen, tote Zivilist*innen und mordende Soldat*innen aus schockierender Nähe.
Aus der Mitte dieser apokalyptischen Welt heraus kommt es zur wundersamen Zusammenarbeit mit einer kurdischen Lehrerin im zerbombten Homs. Ohne ihren Mut, ohne ihre eigenen gefilmten Bilder und ihre ungebrochene Menschlichkeit wäre dieses todtraurige Meisterwerk aus der Hölle des gegenwärtigen Nahen Ostens schier undenkbar, unsehbar.

Der Tresen ist ab 19.30 Uhr offen, mit veganen Schnittchen und Knabbereien.

Samstag, 18.1.2020, 18:30 Uhr Soli-Abendessen für die Ausstellung- “Kamerun was nun – Ausstellung gegen das Verschweigen”

Offenes Soli-Abendessen für die Ausstellung “Was nun, Kamerun? – Ausstellung gegen das Verschweigen”. Die Wanderausstellung thematisiert den weitgehend verschwiegenen Bürgerkrieg zwischen der Zentralmacht Kameruns und den Menschen in der anglophonen Region und klärt über Geschichte, Hintergründe und den aktuellen Stand des Konflikts auf. Dabei spielt auch die besondere Verbindung von Deutschland und Kamerun über ihre koloniale Vergangenhei t eine Rolle.
Nach dem Essen mit leckerer internationaler veganer Küche stellen wir das Ausstellungsprojekt vor und stehen für Fragen zum Konflikt in Kamerun zur Verfügung.
Eure Spenden kommen der Ausstellung zugute.

Anarchistische Infocafé Montag, 13.01.2020 / 20:05 h

Frauen bildet Banden

Eine filmische Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora

Dokumentarfilm des FrauenLesben – Filmcollectifs LasOtras zur feministischen Militanz der 70er und 80er in der BRD (Berlin 2019, 75 Min.)

Im Anschluss freuen wir uns auf ein Gespräch mit einer der Regisseurinnen.

Die »Rote Zora« war in den 1970er und 1980er Jahren eine feministische, militante FrauenLesbengruppe in der BRD, die aus dem Kontext der Revolutionären Zellen hervorgegangen ist. Zentral waren die Selbstermächtigung der FrauenLesben und der Bruch mit der zugeschriebenen Friedfertigkeit. Ihre Aktivitäten richteten sich u.a. gegen die alltägliche Gewalt gegen Frauen, gegen Gen- und Reproduktionstechnologien, Bevölkerungspolitik und internationale Ausbeutungsbedingungen als Ausdruck patriarchaler Herrschaft.

Erzählungen von verschiedenen Zeitzeuginnen, Interviews mit einer Historikerin und ehemaligen Zoras lassen die Geschichte der „Roten Zora“ und der damaligen Frauenbewegung wieder lebendig werden. Historische Aufnahmen der Frauen- und Studentinnen*bewegung in der BRD bringen Erinnerungen an die damaligen Kämpfe zurück. FrauenLesben aus anderen Ländern berichten über ihre Begegnung mit dieser Politik heute.
Der Film zeigt, dass viele Themen heute noch hoch aktuell sind, und bietet Diskussionsstoff zum heutigen Umgang mit dieser Geschichte.

• Wer Lust hat kann gerne ab 17:30 Uhr zum Gemüseschnippeln kommen.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes! Essen für Alle auf Spendenbasis.

Kollektivbibliothek + das Anarchistische Infocafé präsentieren:

Montag, 23.Dezember ab 20 Uhr mit Snacks und Schokolade

Buchvorstellung und Debatte mit einer Aktivistin über die Gelbwestenbewegung (Mouvement des Gilets Jaunes)

“Der Aufstand der Gelbwesten ist nicht vorbei – im Gegenteil, er scheint der Anfang von etwas zu sein, dem ein libertärer Zauber innewohnt”.

Die »Gilets Jaunes« haben die Gräben, die Frankreich zerreißen, schlagartig ausgeleuchtet: zwischen gleißender Metropole und vergessener Provinz; zwischen denen, die von der Abschaffung der Vermögensteuer profitieren, und denen, die auch mit Job kaum über die Runden kommen; zwischen denen mit allen Möglichkeiten und denen im gnadenlos ratternden Hamsterrad des Überlebens. Die »Ökosteuer« auf Benzin war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat:

Die Unzufriedenheit über massive soziale Ungerechtigkeit und eine undemokratische Präsidialherrschaft explodierte und wurde rasch zu einer beflügelnden und konstruktiven Wut. Die Forderungen nach echter demokratischer Teilhabe, sozialer Gerechtigkeit und wirkungsvoller Umweltpolitik einigen die äußerst heterogene Bewegung: Sehr unterschiedliche Segmente der französischen Gesellschaft entdecken bei den Gelbwesten ihre Gemeinsamkeiten, lernen sich kennen und respektieren, agieren zusammen und bilden seither ein neues politisches Subjekt, das sich nicht festlegen oder vereinnahmen lässt: Städtische Intellektuelle und rebellierende Jugendliche aus der Banlieue kommen zusammen, schwarze Nannys aus Paris und weiße Arbeitslose aus der Provinz, Anarchist*Innen, Gewerkschafter*innen und bisher unpolitische Kleinbürger*innen. Von Anfang an hat sich die gelbe Bewegung auch mit bestehenden Kämpfen verbunden.

Der Erfolg: Der Generalstreik, für den 5.12. von den Gewerkschaften ausgerufen, fällt mit Blockaden, z.B. von Raffinerien, Schulen und Uni-Instituten, wilden Demos, Generalversammlungen etc. weitaus radikaler, breiter und dauerhafter aus, als es sich Gewerkschaftsführungen oder Regierung in ihren schlimmsten Albträumen ausgemalt haben dürften.